Ausgangslage und Ziele

Ausgangslage und Ziele

Seit fast 10 Jahren engagieren sich die Grundeigentümer des Tibarg mit dem BID Tibarg I und dem BID Tibarg II für die Attraktivität des Niendorfer Stadtteilzentrums. Erhebliche finanzielle Mittel wurden in Brunnenanlagen, schön gestaltete und gepflegte Sitzgelegenheiten ­– umrahmt von bunten saisonalen Bepflanzungen –, Spielmöglichkeiten für Kinder, hunderte Fahrradabstellmöglichkeiten und vieles mehr investiert.

Umfangreiche – ohne die BIDs nicht finanzierbare ­– Servicedienstleistungen, wie Quartiersmanagement, Winterdienst und Tibargmeister haben die Aufenthaltsqualität auf dem Tibarg überzeugend verbessert. Diese Qualität spricht sich herum, wobei umfangreiche vom BID organisierte Werbemaßnahmen den positiven Auftritt des Tibargs ständig unterstützen und verbreiten. Kunden aus Niendorf, aber auch viele Menschen aus anderen Stadtteilen und Nachbargemeinden kommen gerne zum Einkaufen hierher und genießen die im Vergleich entspannte Atmosphäre unserer Fußgängerzone.

Der Tibarg hat sich dank der BIDs in den letzten 10 Jahren im Wettbewerb mit der Innenstadt und den Konkurrenzstandorten zweifellos hervorragend geschlagen.

Nun jedoch stellt die COVID19 Pandemie unerwartet die Überlebensfähigkeit von Geschäftsstraßen und Einkaufsstandorten und damit auch des Tibarg in Frage.

Die Einkaufsstraßen haben es aktuell mit einem dreifachen Tsunami zu tun: dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Pandemie. Zusammen ist das für den Handel eine Herausforderung, die er so vielleicht noch nie erlebt hat. Noch schlägt sich unser Tibarg tapfer, aber der Abschmelzungsprozess, der seit Jahren im stationären Handel zu beobachten ist, wird durch die Covid19-Pandemie noch einmal beschleunigt.

Bis zum Beginn dieses Jahres waren länger andauernde Leerstände von Einzelhandels- und Büroflächen am Tibarg unbekannt. Doch das könnte sich bald ändern. Denn in vielen Handelslagen und sicher auch auf dem Tibarg drohen kurzfristig Insolvenzen. In den nächsten Jahren wird sich deshalb auch das Bild unseres Tibarg erheblich verändern. Der Handel wird zurückgehen, andere Funktionen werden an Bedeutung gewinnen.

Aber es gibt auch Trends, die uns durchaus optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Die Bedeutung von Erlebnis, Nähe, Authentizität, Verbundenheit sowie Regionalität und Lokalität wächst bei den Menschen. Und hier können wir mit unserem lebendigen Quartierszentrum punkten. Urbane Zentren wie der Tibarg bieten nämlich nicht nur Konsum – sondern zeigen auch die Stadtgesellschaft. Begegnung, Kultur, Service und Erlebnis ist das „Mehr“ was die Online-Welt nicht abbilden kann. Das ist eine große Chance für uns und den Tibarg.

Jedoch ergeben sich diese Besonderheiten nicht von alleine. Hier gilt es anzupacken und mitzugestalten. Wir müssen unsere aktuell gute  Position und das erreichte Niveau als attraktives Stadtteilzentrum halten, müssen aber auch den sich abzeichnenden Transformationsprozess hin zu einem multifunktionalen Stadtteilzentrum mit einer ausgewogenen Mischung aus Handel, Versorgung, Arbeiten, Wohnen, aber auch Kultur und Gemeinschaftlichkeit mit gestalten und uns einbringen.

Der Lenkungsausschuss des BID Tibarg II und insbesondere die darin vertretenen Grundeigentümer setzen sich daher für die Einrichtung eines weiteren BID Tibarg nach Beendigung des laufenden BID Tibarg II im Februar 2021 ein und haben Anfang Februar 2021 den entsprechenden Antrag für BID Tibarg III bei der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gestellt. Ohne die finanziellen Mittel eines BID wird es nicht möglich sein, den geschaffenen Standard zu erhalten und den Tibarg zeitgemäß weiter zu entwickeln.

Wir sind überzeugt, dass der örtliche Handel, städtische Behörden und Vermieter zusammenarbeiten müssen, um den beschriebenen Herausforderungen für den Tibarg gerecht zu werden. Den drohenden negativen Entwicklungen ist mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Chancen müssen erkannt und aufgegriffen werden.

Die Einrichtung eines Folge­–BID für den Tibarg ist daher notwendiger denn je.